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Mittwoch, 29. Januar 2014

Mehr Zeit für alle Punkte

Fürstenzell: Heute stand es in der PNP als Notiz. Der Herr Antragsteller braucht mehr Zeit, um alle Punkte genau zu begründen. Sie ahnen es schon, es geht um den Golfdorf-Beschluss der Marktgemeinde Fürstenzell. Der wird nämlich ausgesetzt.
Diese NICHT-Information ist typisch! Alle Punkte sollen genau begründet werden. Als Leser und als interessierter Bürger will ich wissen, welche Punkte das sind und ich will wissen, warum das noch nicht passiert ist!
Nein, dazu muss ich nicht in eine Marktgemeinderatsitzung gehen. Das hat der Bürgermeister gefällig breit zu kommunizieren, das ist von allgemeinem Interesse. So eine windige Zeitungsnotiz mit NULL-Aussagekraft ist beschämend, auch wenn sie extra mit einem zusätzlichen Rahmen versehen ist.

Freitag, 24. Januar 2014

Drei Bewerber, zwei Erdhaufen, ein Golfdorf

Fürstenzell: Wenn in einer »aufstrebenden« Marktgemeinde drei Bewerber um das Bürgermeisteramt ins Rennen gehen, weil sich der Amtsinhaber vom Acker macht, dann ist das sehr lobenswert. Apropos »Acker«, die zentral gelegene Brache auf dem ehemaligen Mayer-Wirt-Areal scheint zur Dauereinrichtung zu werden. Muss da nicht mal der neue Bürgermeister den zuständigen Menschen gehörig die Leviten lesen. Ob’s der Alte getan hat, weiß ich nicht, und wenn doch, dann war es wohl nicht laut genug. Einen ganzen Sommer lang wucherte das Unkraut auf den Erdhaufen. Als Biotop sicher recht putzig, aber mitten im Ortskern? Da muss wohl eine Menge schief gelaufen sein. Liebe Bürgermeisterkandidaten, bevor Ihr eure hehren Ziele und Absichtserklärungen in Wahlveranstaltungen und auf Flyern in die Meute pustet, regt euch mal über diesen Schandfleck auf und unternehmt was. Ihr drei sitzt alle im Marktgemeinderat, da muss es klare Worte geben! Schulterzucken und »da können wir nichts machen, privat«, zählt nicht. Rennt den Erdhaufenbesitzern die Bude ein, geht denen auf den Geist oder auf den Sack, wie Ihr wollt, aber macht denen Feuer unterm Hintern!
So, genug geschimpft.
Sicher ist dem einen oder anderen aufgefallen, dass ich gleich oben im ersten Satz das Adjektiv »aufstrebend« in Anführungszeichen setzte. Das war Absicht! Momentan kann ich nichts erkennen, was dieses Wort verdient. Es ist allerhöchste Zeit, dass nicht erst Jahre später, bzw. zu spät Projekte angegangen werden, die dann wegen Marktübersättigung oder Größenwahn fallen gelassen werden oder am Rande der Insolvenz schweben.
Räumt erst mal den Laden auf, bevor Ihr euch in Höhenflügen versteigt.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Untendurch und obendrüber

Passau: Viel bewegt sich nicht in diesen Wahlkampfzeiten. Da gibt es ein paar Menschen, die wollen geprüft haben, ob ein großer Tunnel durch den Georgsberg sinnvoll ist. Da gibt es natürlich die Befürworter der Seilbahn und jetzt regt sich Missmut, weil der vierspurige Ausbau der FJS-Brücke nicht wirklich weitergeht. Nur Neues, so richtig Neues ist das auch nicht.
Muss es denn immer was Neues sein? Kann man nicht die bereits bestehenden Investitionen sinnvoll ergänzen und dort Neues schaffen, wo Altes nicht mehr zeitgemäß oder verbraucht ist?  Bewahren statt abreisen und ergänzen statt umplanen. Eine Stadt, die mit ihrem Stadtkern zwischen drei Flüsse eingezwängt ist muss verkehrstechnisch Abstriche machen. Aber gerade diese Lage, dieses Ambiente macht Passau aus. Wir sollten sehr sorgsam mit Verkehrsplanungen umgehen. Nicht alles, was machbar erscheint, ist auch sinnvoll.

Freitag, 17. Januar 2014

Baby-Boom


Dass sie vor laufender Kamera Bänder durchschneiden wissen wir, dass sie mit Spaten die Scholle quälen und sich dabei ablichten lassen, wissen wir auch. Allendhalben sehen wir die Bilder in den heimischen Gazetten. Jetzt setzen sie noch einen drauf. Mit je einem Neugeborenen auf dem Arm, sie haben richtig gelesen »Neugeborenen«, posieren sie in die Kamera. Nein, ich will das nicht verurteilen, wirklich nicht. Ich finde das sehr schön. Die drei Herren sind natürlich nicht die Papas, nein nein, natürlich auch nicht die leibhaftigen Opas, obwohl sie das altersbedingt sein könnten. Das Bild im Lokalteil der PNP ist der Hingucker schlechthin. Den Bericht daneben liest man, wenn überhaupt, so nebenbei mal mit. Da wurde ein Krankenhaus wegen einer Selbstverständlichkeit von irgendeiner Institution ausgelobt. Deshalb sind die Herren zum Babysitten zusammengekommen. Schauen sie nicht putzig aus? Nein, nicht die Babys, die honorigen Männer in Anzug und Krawatte und natürlich ist unser aller Landrat mit dabei. Gestern noch an einer Schalttafel, heute mit Baby im Arm, mehr geht nicht!
Wenn da nicht mal noch ein Problem auftauchen wird. Irgendeine durchgeknallte Doppelnamenträgerin mit hypersozialem Touch wird die Frage aufwerfen, ob das Foto kindergerecht ist. Wetten, dass so etwas in dieser Richtung kommt. Wir wären nicht in Deutschland, wenn es nicht kommen würde.
Ich finde, die drei Herren machen das sehr cool und gelassen, die haben Spaß dabei. Sicher sind sie vor dem Shooting (Das ist Neudeutsch und heißt in Normaldeutsch: »vor dem Fotografieren«) von einer erfahrener Hebamme ausführlich darauf vorbereitet worden. Sicher hat der Meyer Franzi das alles schon gewusst, als Landrat und Opa weiß man doch sowas! Bitte wie? Sie fragen nach dem Schmächtigen in der Mitte mit dem Grinsegesicht, der kein Baby im Arm hat? Nein, er war nicht zu schwach, er hätte auch eines tragen können. Das ist der Chef der Abteilung, dem diese Herren mit Baby huldigen.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Das nicht gemachte Foto

Landkreis Passau: Seit wann tragen Elektriker Anzug und Krawatte bei der Arbeit? Ach, das ist ja gar keiner!
Aber erst mal der Reihe nach. Politiker, besonders Politiker vor der Wahl tun immer so, als ob sie sich um alles kümmern und als ob sie alles verstehen. In jedem Zeitungsartikel können sie das lesen und sie befolgen die Presseweisheit: »Ein Bild ersetzt mehr als tausend Worte!«
Genau so muss es auch bei unserem Landrat gewesen sein. Da posiert er in einem Bild, erschienen in der letzten PaWo, wichtigtuerisch mit Anzug und Krawatte vor einem überlebensgroßen Schaltkasten mit natürlich offener Türe. Bündelweise sieht man die Kabelstränge umeinanderziehen und Franzis Mine bedeutet uns, er wisse nicht nur wo die alle hinziehen, nein, er habe sie auch selber installiert. Das ist natürlich Unsinn, aber so kommt diese Fotografie rüber. Just in dem Moment erinnere ich mich an ein Foto, dass nie gemacht wurde. Unser aller Landrat Franz Meyer vor dem ehemaligen Gasthaus »Salzweger Hof«. Dieses soll in ein Asylantenheim umgewidmet werden und hat deshalb vor Wochen einen Proteststurm in der Gemeinde ausgelöst. Kein Politiker lies sich vor besagtem Gasthaus ablichten. Plötzlich wollten alle, auch der Herr Landrat, nichts damit zu tun haben. Sie schoben den schwarzen Peter (*) dem nächsten in die Schuhe.
(*) sorry, »schwarzer Peter« ist heute ein diskriminierender Ausdruck, korrekt muss es heißen,  »andersfarbiger Peter mit Migrationshintergrund«.

Freitag, 10. Januar 2014

Aus der Vergangenheit nichts gelernt

Fürstenzell: Vor Jahren gab es eine größenwahnsinnige Idee mit dem Krankenhausareal. Von gehobenem Wohnen wurde geredet, von einem Einkaufmarkt, einem medizinischen Versorgungszentrum, Praxen und so mancher träumte sogar von einem U-Bahn-Anschluss. Große Worte, große Gesten. Es ging in die Hose, der Herr hatte kein Geld und die Banken gaben ihm auch keines und der Markt Fürstenzell schaute in die Röhre.
Viele Jahre vorher gab es die »Belebung Bad Höhenstadt« Die Rohbauruinen standen jahrelang in der Botanik herum und viele Handwerksbetriebe wurden in den Ruin getrieben. Bad Füssing, Bad Griesbach, Bad Birnbach waren längst ausgebaut, als es zu spät war, kam Fürstenzell. Die Marktgemeinde Fürstenzell stand hilflos daneben und musste zuschauen, wie alles den Bach runterging.
Nun zeigt sich eine Parallele. Um uns herum reiht sich Golfplatz an Golfplatz. Jetzt kommt auch noch Fürstenzell und dann gleich mit Feng-Shui. Es wird noch doller, 38 Ferienhäuser mit 65 Ferienwohnungen sind auf dem Areal geplant . Wer soll die mit Leben füllen? Hat man aus Bad Höhenstadt nichts gelernt?
Dabei gibt es schon Stillstand genug.  Die Brache beim Mayerwirt, das hermetisch abgeriegelte Klosterareal.

Freitag, 3. Januar 2014

Rückschau geplant

Fürstenzell: Der Satireblog »NEBEN DER SPUR« bereitet gerade eine kommunalpolitische Rückschau auf die Regierungsjahre des I. Bürgermeisters Franz Lehner vor. Das ist nichts Ungewöhnliches. In vielen Gemeinden wird das gemacht, und wenn es ungewöhnlich wäre, würde ich es erst recht machen. Von den Erfolgen wird jederzeit und überall berichtet, von den Misserfolgen berichtet vorwiegend die Opposition und von den Dingen, die gar nicht in Angriff genommen wurden, fehlen meist kundige Berichterstatter. All dies soll zusammengetragen und kommentiert werden. Sicher wird das eine oder andere aus einem vollkommen anderen Blickwinkel beleuchtet werden, Unbekanntes wird mehr, Bekanntes weniger ausführlich besprochen. Zwölf Jahre sind eine lange Zeit, da tut sich was in einer Marktgemeinde, oder auch nicht. Derweil genießen Sie die Tage und wenn sie mir dabei etwas helfen wollen, wenn Sie Informationen haben, ich bin dankbar dafür. Selbstverständlich gilt der Informantenschutz voll umfänglich. Saionara