Liebe Freunde, wenn Sie Texte aus meinem Blog verwenden,
bitte geben Sie den Autor an, sonst ist es geistiger Diebstahl.

Samstag, 23. Januar 2016

Bargeld

Ein hoher Bankenfuzzi meint, spätestens in zehn Jahren sei Bargeld abgeschafft. Zu unsicher, zu teuer, zu umständlich und was weiß Gott noch für Argumente werden vorgebracht. Es muss alles unter Kontrolle. Electronic-Cash, die totale Überwachung. Ich will das nicht!
Natürlich kostet Bargeld vom Drucken bis zum In-Umlauf-Bringen eine Stange Geld.
Natürlich ist es bequem mit Bankkarte oder Kreditkarte zu zahlen, aber doch nicht ausschließlich und immer. Kein Bargeld in der Tasche. Nein!, das will ich nicht!
Muss sich menschliche Individualität einer Gewinnmaximierung der Bankengier unterordnen. Niemals!

Damit wäre nichts mehr mit dem Sparstrumpf, nichts mehr mit Portokasse. Da können nicht einfach so ein paar Scheinchen schwarz den Besitzer wechseln.
Jede Friseuse und alle Kellner hätten ihr eigenes Kartenlesegerät für’s Trinkgeld. Ich kann mir das nicht vorstellen. Oder doch? Ich kann mir das Vorstellen, aber ich will das nicht.
Wenn es denn so kommen sollte, was ich mir überhaupt nicht wünsche, dann werde ich ins Tauschgeschäft einsteigen. Da wird nicht mehr mit Cash bezahlt, sondern mit Ware oder Dienstleistung. Du gibst mir dies und ich gebe Dir das dafür. Ansätze für solche Ideen gibt es! Konkret. Ich mache Dir die Steuererklärung und Du gräbst dafür mein Gartenbeet um, oder so ähnlich. Dienstleistung gegen Dienstleistung, das geht, sehr gut sogar. Im Internet wird alles Mögliche angeboten. Da muss kein Geldbetrag das Konto wechseln. Statt dessen zwei Sack Kartoffel für die Zahnbehandlung, oder zwei Stunden Gitarrenunterricht für fünf Kilo Blut- und Leberwürste. Es wird getauscht, was das Zeug hält. Da kann der Banker in die Röhre schauen.
Und noch mehr kann er in die Röhre schauen, wenn sich das System der Bitcoin etabliert, aber das ist eine andere Geschichte.

Montag, 18. Januar 2016

Kolumne der Woche 04-2016

Das gesprochene Wort

Gegen Mundart habe ich Garnichts. Aber, es heißt »Mundart«. Hier herrscht das gesprochene Wort. Unser schriftliches Alphabet ist bei weitem nicht in der Lage Mundart richtig auf’s Papier zu bringen. So mancher Satz, der gesprochen wunderbar klingt, wirkt niedergeschrieben wie eine einzige Sprachvergewaltigung.
Natürlich kann man einzelne Wörter mundarttypisch niederschreiben, aber ganze Sätze? Nein, das kann man nicht. Das gilt für alle Mundarten.

 Bayrisch in all seinen Färbungen, mit all seinen Facetten ist eine sehr melodische Sprache. Aber nicht auf dem Papier. Man muss sie hören, nicht lesen!
Über die gekünstelten Wortgebilde auf FB, die bayerische Mundart suggerieren wollen, kann man nur noch brüllen.

Es gibt Autoren, die beherrschen den Spagat zwischen Reden und Niederschreiben der bayerischen Mundart. Solch ein Text muss aber unbedingt vorgelesen werden, erst dann entfaltet er seine Kraft. Typisch bayerische Wörter wie Semmel, Haxn, Botschamperl, Diridari usw. können einen Text um vieles »bunter« machen. Das ist aber noch keine wirkliche Mundart.
Übrigens, ein hochdeutsch geschriebener Text kann durch einen geeigneten Vorleser (es kann natürlich auch eine Vorleserin sein) einen Touch bayrisch werden. Das bewerkstelligt alleine die Klangfärbung der Sprache. Dann ist das Hochdeutsch »bayrisch eingefärbt«. Mundart ist es deshalb trotzdem nicht.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Kolumne der Woche 03-2016

Es merkt eh keiner

Oh Gott oh Gott! Der Auftakt ins neue Jahr konnte schlechter nicht sein. Bei 16 % dümpelt die Bayern SPD herum. So langsam wird der Bodensatz sichtbar.
Aber komisch, da regt sich keiner in der Führungsriege auf. Man sieht sie nicht, man hört sie nicht und wenn man sie sieht, dann tun sie so, als ob nichts, aber auch gar nie nichts gewesen wär. Dabei geben sie ein Bild zum Derbarmen ab.
Da bietet die CSU eine freie Flanke nach der anderen, da tölpelt ihr total überforderter Generalsekretär von einem Fettnäpfchen ins andere und was macht die SPD? Nichts!
Diese Partei gehört dringend in die Opposition. Ach so, das ist sie ja schon. Komisch, dass das keiner merkt!

Montag, 11. Januar 2016

Kolumne der Woche 01/02-2016


Mal was ganz Unbedeutendes, wirklich. Eigentlich nicht der Rede wert, aber ich sag’s trotzdem.
Jeden Morgen, wenn ich aufwache, denke ich an eine Litfaßsäule.

Gewiss schütteln Sie jetzt den Kopf. »Abwegig« sagen Sie, oder denken es zumindest.
Schreiben Sie mal auf, sagen wir so zwei bis drei Wochen, an was Sie morgens gleich nach dem Aufwachen denken. Tun Sie’s mal. Gleich nach dem Aufwachen. Sie werden staunen.
Ich wette, auch Sie denken an eine Litfaßsäule.

Nicht nur an einem Tag, an allen Tagen denken Sie an eine Litfaßsäule! Sie können gar nicht anders. Se wachen auf und, schwups, ist es es schon passiert. »Litfaßsäule!«
Auch wenn Sie am Abend fest mit dem Willen einschlafen am nächsten Morgen nicht an eine Litfaßsäule zu denken. Es nützt nichts! Es ist und bleibt Ihr erster Gedanke.

Ich hätte auch ein anderes Wort nehmen können, aber nun ist es zu spät. Die Litfaßsäule hat sich in Ihre Gehirnwindung eingebrannt.

Sowas nennt man geistige Manipulation!

Freitag, 8. Januar 2016

Ich verstehe nur »Bahnhof«

Kein Mensch weiß, warum der Ostbahnhof »Ostbahnhof« heißt. Dieses Kaff hat nur einen Bahnhof und der liegt nicht mal im Osten. Trotzdem heißt er von jeher »Ostbahnhof«.
Solche Ungereimtheiten mögen nicht jedem auffallen, mir schon.
Wenn ein Fremder einen Einheimischen nach dem Bahnhof fragt, kommt garantiert die Rückfrage: »Sie meinen sicher den Ostbahnhof?«
Der Fremde, unsicher geworden, fragt zurück: »Ja, gibt’s denn hier noch einen Bahnhof? Daraufhin bekommt er ein knappes »Nein«!, zur Antwort.
Spätestens jetzt taucht die Frage auf, was es mit diesem einzigen Bahnhof zu tun hat, der sich »Ostbahnhof« nennt.

Auch offiziell heißt der Ostbahnhof »Ostbahnhof«. Dies zeigt ein in die Jahre gekommenes Emailleschild, welches über dem Haupteingang angebracht ist.
Wer nun neben dem Haupteingang Nebeneingänge vermutet, der geht in die Irre. Es gibt nur einen Eingang, eben jenen Haupteingang. Mehr Verwirrung hätte es wohl gestiftet, wenn der Haupteingang nicht »Haupteingang«, sondern »Osteingang« heißen würde.  Man würde doch schier mindestens auch einen Westeingang vermuten. Auf der anderen Seite des Gebäudes, den Gleisen zugewand, ist der Ausgang. Nicht »Hauptausgang«, nein, »Ausgang«. Daneben steht noch der Zusatz »Zu den Geleisen«. Dies alles sieht man, wenn man durch den Ostbahnhof über den Haupteingang hineingeht und dort zur anderen Seite zu den Geleisen gelangen will.
Ganz anders ist es, wenn man von Geleisseite kommt. Da heißt der von innen titulierte Ausgang schlicht und einfach »Eingang«. Nicht »Haupteingang« und auch nicht »Osteingang«. Geht man durch das Innere des Bahnhofgebäudes, das ja vollständig »Ostbahnhofgebäude« heißen müsste, dann verlässt man das Gebäude gleisabgewandt durch den Ausgang. Daneben prangt ein eher kleines Schild, auf dem ein Pfeil abgebildet ist. Darunter steht »Zur Stadtmitte«. Das, was von außen mit »Haupteingang« beschildert ist, ist innen mit einem schlichten »Ausgang« gekennzeichnet. Logisch wäre es, wenn der Haupteingang von innen betrachtet »Hauptausgang« heißen würde. Der Hinweis »Zur Stadtmitte« ist auch sehr zweifelhaft. Eine richtige Stadtmitte, geschweige denn Stadt, so mit allem Drum und dran, habe ich nicht gefunden. Was ich fand war ein Wegweiser, auf dem stand »Zum Ostbahnhof 5 Min«. Nur der Vollständigkeit halber. Es waren siebeneinhalb Minuten, allerdings nur mit leichtem Gepäck.

Dienstag, 5. Januar 2016

Der Jahresrückblick mal anders

An einen Tag kann ich mich noch ganz genau erinnern. So als ob es gestern gewesen wäre. Wobei das nicht viel aussagt. An Gestern kann ich mich so gut wie gar nicht erinnern. Es war nämlich nichts los.

Aber damals war das anders. Ich seh das noch ganz deutlich vor mir. Richtig aufgeregt war ich, und das will was heißen. Sonst bin ich eher der ruhige Typ. Vorhersehbar war das auch nicht. Es kam aus heiterem Himmel. Mann oh Mann, was für ein Ding! Grandios sag ich euch, wirklich phänomenal!

Erst mal war ich baff. Ich hatte keine Worte. Auch das will was heißen, gebe ich doch sonst überall meinen Senf dazu. Aber hier? Absolute Funkstille. Das Herz schlug bis zum Hals. Zum Glück hatte ich keine Aussetzer, das hätte gerade noch gefehlt. Obwohl, mit dem Herzen hatte ich nie Probleme.
Das sind Momente zum Genießen und zum Fürchten. Ich kann mich noch gut erinnern. Ich zitterte am ganzen Körper. Ein Gefühl sag ich euch, der Wahnsinn!

Und, es war kein Traum, es war Realität!
So etwas passiert einem nur einmal im Leben.
Ich krieg jetzt noch feuchte Hände, wenn ich daran denke.
Auch jetzt läuft es mir noch kalt und heiß den Rücken runter.
Was für ein Tag!

Sonntag, 3. Januar 2016

Weiße Weihnacht

Schnee, mal ist er da, mal nicht. Meistens ist er über Weihnachten nicht da. Zumindest bei uns hier. Im Gebirge schon. Aber heuer auch da nicht. Einsam standen die Schneekanonen rum. Wenn’s zu warm ist, dann nützen auch die grössten Kanonen nichts. Ratzfatz isser wieder weg, der Schnee aus der Kanone. Statt dessen Pollenwarnung für Allergiker. Haselnuß und Weide. Das muss man sich vorstellen. Pollenflug im Januar. Statt Skihaserl auf den Pisten Bienchen über den Almwiesen.
Ich sag mir halt: »Unser Herrgott hat sich schon was dabei gedacht!«
Nehmen wir die Natur so, wie sie ist, eine andere haben wir sowieso nicht!