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Freitag, 14. Oktober 2016

Thema: »Sport« - 05

05.) Die Jungfrau und das Meer

Im thüringischen Suhl, so stand es in der Passauer neuen Presse, wurde die Meerjungfrauenmeisterschaft ausgetragen. Was es nicht alles gibt, dachte ich für mich und wurde neugierig.
So gibt es die 1. Passauer Meerjungfrauen der Schwimmabteilung des TV Passau.
Wenn Sie so wollen eine Unterabteilung der Abteilung unter dem Dach des honorigen Turnvereins, den es übrigens seit 1862 gibt.

Dass das etwas mit Schwimmen zu tun haben muss, dachte ich mir gleich. Anderweitig können sich Meerjungfrauen ja nicht aktiv sportlich betätigen. Da geht nicht mal Turmspringen. Wie wollen die da hochkommen, ohne Fias? Aber Wettschwimmen geht und das taten sie in Suhl.

Neunundvierzig Jungfrauen waren am Start und, oh Wunder, auch neun Wassermänner. So stand es in der PNP.
Die hüpfen da nicht einfach mit Badeanzug oder Badehose in den Pool, sondern mit einem Schwanzflossenkostüm. Ja, richtig gelesen! Schwanzflossenkostüm.

So eine vage Vorstellung hatte ich schon, aber keine wirklich kongrete.
Dann war bei dem Artikel auch noch ein Bild abgedruckt. Mutter und Tochter waren für Passau am Start.

Jetzt war ich verwirrt. Meerjungfraumeisterschaften mit Mutter und Tochter? Da passte was nicht zusammen. Sollte sich bei der PNP so ein kleines Druckfehlerteufelchen eingeschlichen haben? Von wegen Jungfrau und so?

Dann dachte ich sehr intensiv nach und beruhigte mich wieder. So was Ähnliches hatten wir vor gut zweitausend Jahren schon mal. So mit Jungfrau und Mutter, also nicht wirklich Neues.

Dann fand ich eine Riesenauswahl an Schwanzflossenkostümen bei Amazon. Einmal welche zum Schwimmen, wobei der Lieferumfang einen Meerjungfrauen-Schwanz und eine Meerjungfrauen-Flosse umfasst.

Dann gibt es auch noch gehäkelte Meerjungfrauenkostüme, die natürlich zum Schwimmen absolut ungeeignet sind. Ich wollte mein Hirnkastl nicht unnötig anstrengen, deshalb ließ ich es bei der Feststellung, dass es die gibt. Ausser damit Rumliegen kann ich mir bei besten Willen nichts vorstellen.

Dann schaute ich internetmäßig beim Turnverein Passau vorbei.
Und siehe da, ich wurde auch dort fündig.
Da gibt es regelmäßig ein Meerjungfrauenschwimmen jeweils donnerstags im Hallenbad PEB von Fünfzehnuhrdreißig bis Sechzehnuhrdreißig.

Und einen Film, na ja, eher ein Filmchen, gab es auch. Da war die Rede von wasserfestem Make-up , von Plexiglas in der Schwanzflosse und dass die ganze Anschaffung dieser Meerjungfrauenutensilien um die einhundert bis einhundertfünfzig Euronen kostet.
Ja, schwimmen sah man die Mädels auch, sieht nicht mal schlecht aus.
Nur Wassermänner sah ich keine und Salzwasser war da auch nicht!


Nun noch die allerletzte Meldung aus dem Sport:
Frankfurt a. Main: Das oberste deutsche Sportgericht hat den Antrag, Nutella in die Dopingliste für Kleinkinderturnen aufzunehmen, mit der Begründung ausgesetzt, die Datenlage sei nicht eindeutig genug.
Stunden später wurde bekannt, dass der vorsitzende Richter auf der Gehaltsliste von Ferrero steht.

Freitag, 7. Oktober 2016

Thema: »Sport« - 04

04.) Sexismus.

Es war vor vielen Jahren während eines Sportfestes in Niederbayern. Es könnte auch irgendwo anders gewesen sein.

Über's Wochenende gab es ein tolles Programm. Das Wetter war ideal und für Essen und Trinken bestens gesorgt. Wie bei einem Sportfest üblich wurden viele Wettkämpfe ausgetragen.

Auf dem Hauptplatz spielte die 1. Fußballmannschaft des Vereines gegen den FC sowieso und lag mit einem Tor im Rückstand. Gleichzeitig spielten die Volleyballdamen auf dem Nebenplatz ein Turnier. Die meisten Zuschauer hatte das Fußballspiel.

Während einer Pause beim Volleyballmatch bat ich die Mädels, beim nächsten Spiel im Bikini aufzulaufen um mehr Zuschauer anzulocken. Es wäre doch eine prima Sache, den Fußballern die Schau zu stehen.

Natürlich machten sie den Schabernack mit, schließlich war es nicht verboten, im Bikini zu spielen.
Es kam, wie es kommen musste.

Es dauerte nicht lange, da schlenderten die Herren, die gerade noch die heimische Fußballmannschaft anfeuerten, sehr langsam aber konsequent Richtung Nebenplatz zu den Volleyballerinnen. Die Mädels gaben ihr Bestes.

Ich sah eingefleischte Fußballfans jeden Alters, die sich plötzlich für Volleyball interessierten. Sie beklatschten jede gelungene Aktion.

Bei dieser Zuschauerkulisse liefen unsere Mädels zur Hochform auf und gewannen Ihre Matches souverän. Sie spielten wirklich gut!

Als die 1. Mannschaft auf dem Hauptplatz den Ausgleich schoß, interessierte das keine Sau.

Heute wäre das Sexismus im Sport, aber damals gab es sowas noch nicht. Es waren andere Zeiten. Wir hatten alle unseren Spaß.

Nun noch die allerletzte Meldung aus dem Sport:
United Kingdom, Brockworth: Sie stürzen sich mitsamt einem bis zu 100 km/Std. schnell rollenden Käselaib einen Abhang hinunter. Nur selten schafft es überhaupt jemand, den Laib einzuholen.
Der Wettbewerb findet seit nunmehr 200 Jahren am Cooper’s Hill bei Brockworth in der Grafschaft Gloucestershire im Südwesten Englands statt.

Dienstag, 4. Oktober 2016

Thema »SPORT« - 03


03.) keine Platzreife!


  Ich begebe mich jetzt auf ganz dünnes Eis. Ich will was übers Golfen schreiben.
Vorausschicken muss ich, ich stand noch nie auf einem Golfplatz, geschweige denn mit einem Schläger in der Hand.

Obwohl, Golfbälle sind mir vertraut. Ich hatte mal zwei davon auf meinem Schreibtisch liegen. Das waren Werbegeschenke eines Pharmaunternehmens. Die waren weiß mit einem Firmenlogo drauf.
Irgendwann sind sie abhandengekommen.

Gelegentlich saß ich mit Golfern und Golferinnen zusammen, die nach einem langen Tag auf dem Green zusammenkamen, um ihre Trophäen in Empfang zu nehmen.
Irgendwie hatten die um einen Pokal gespielt, der von einer Firma ausgelobt wurde.

Die ganze Zeremonie drumherum machte mich neugierig. Ich lauschte den Schilderungen der Golfer und auch der Golferinnen und da ich vollkommen ahnungslos war, war alles neu für mich.

Das Ranking wurde mit Pathos zelebriert. Das kam so rüber, als sei dies das Allerwichtigste im Leben. Zusammen mit der vollständigen Berufsbezeichnung wurden die Teilnehmer vorgestellt und in diverse Kategorien eingeteilt. Dabei machten so einige Witzeleien die Runde, mal amüsant, mal geschmacklos.

Ich wurde eindeutig als Außenseiter betrachtet. Nur mein beruflicher Rang war daran schuld, dass ich respektiert wurde.

Ich war die meiste Zeit still. Es drehte sich ja alles ums Golfen und davon hatte ich keine Ahnung.

Zu vorgerückter Stunde, auch ich hatte schon das eine oder andere Weinderl konsumiert, schlug ich dem Turnierausrichter vor, neben dem Golfturnier auch ein Minigolfturnier für uns Nichtgolfer auszurichten. Dann hätten auch wir tagsüber unseren Spaß und könnten an einer Siegerehrung aktiv teilnehmen.

Ich ahnte nicht, was für Reaktionen ich damit auslöste. Heute würde man sowas als »Shitstorm« bezeichnen. Damals war dieses Wort unbekannt.

Es brach eine Revolte aus. Golferinnen und Golfer stierten mich fassungslos an.
Wie konnte ich es wagen solch ein Ansinnen vorzuschlagen. Inmitten einer erlauchten Golfrunde redete ich von Minigolf. Das war unverzeihlich.

Dementsprechend waren auch die Kommentare.
Ich solle, meinen gesellschaftlichen Verpflichtungen entsprechend, endlich mal die Platzreife machen, damit ich standesgemäß mitspielen kann.

Das ganze liegt jetzt mehr als zwanzig Jahre zurück. Damals zählte Golf zu den Elitesportarten. Heutzutage ist das in vielen Fällen nicht mehr so. Obwohl, so ein Hauch Mondänität hält sich immer noch, auch wenn’s schon Golfklamotten bei Trigema gibt.
Übrigens: Golf ist mir immer noch fremd.



Nun noch die allerletzte Meldung aus dem Sport:

 Chiemgau, Oberbayern: Der Weltrekord im Dauerjodeln ging mit 15 Stunden, 11 Sekunden an Andrea Wittmann aus Truchtlaching im Landkreis Traunstein.


Samstag, 1. Oktober 2016

Thema »SPORT« - 02

02.) Titulitis

Unsere Gesellschaft lebt von Titeln und Ehrbezeichnungen, selbst von Solchen, die offiziell längst entsorgt sind. Gerade im Sport ist diese Titulitis anzutreffen.
Können Sie sich vorstellen, dass jemand Angela Merkel als »Lichtgestalt« bezeichnet?
Postwendend würde er mit Spott und Hohn überschüttet. Auf Neudeutsch, er würde einen gewaltigen Shitstorm auslösen.

Was bei der Bundeskanzlerin nicht geht, ist bei Franz Beckenbauer Alltag. Ernstzunehmende Sportreporter und anderweitige Berichterstatter verwenden für den Franz seit Jahren diesen »Ehrentitel«. Da regt sich niemand auf.
Aber damit nicht genug!
Er ist gleichzeitig auch noch Kaiser und Fußballgott.

Mauscheleien und unappetitliche Vorkommnisse werden geflissentlich toleriert. Wer für den Fußballsport Gutes getan hat, der darf sich so manches leisten, für das ein anderer von der Gesellschaft geächtet würde.
Bei unserer Bundeskanzlerin wäre sowas undenkbar.

Bei Showgrößen und Schlagersternchen kann das auch passieren. Da wird einer zum »König von Mallorca« ausgerufen, obwohl die Insel zu Spanien gehört und die schon einen König haben. Dabei kann der noch nicht mal gut singen!

Diego Maradona wurde sogar eine »Hand Gottes« angedichtet. Ein Stürmer aus der Kreisliga fliegt dafür vom Platz!

»Kronprinzen« gibt es im Sport massenweise und im Funktionärswesen selbstverständlich jede Menge »Präsidenten«.

So ein Verbandsfunktionär, der über Jahre die Fäden in den Händen hielt und in krumme und weniger krumme Geschäfte verwickelt war, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwann »Ehrenpräsident«.
Da beißt die Maus kein Faden ab!
Ein Abteilungsleiter verliert seinen Job für das gleiche Vergehen.

Es ist nun mal so. Die Maßstäbe beim Sport sind völlig andere. Je populärer er ist, desto sorgloser und leichtsinniger geht unsere Gesellschaft damit um. Gut ist das sicherlich nicht.


Nun noch die allerletzte Meldung aus dem Sport:
TUS 1888 Holzkirchen, Abteilung Budo: »20 Jahre Aikido«. Lehrgang am 15. u. 16. Oktober 2016 mit Watanabe Noboyuku Shihan, 8. Dan Aikikai.